Absolute Präzision in lichter Höhe.

28. Dezember 2022

Eindrucksvolle Unikattreppen finden sich inzwischen selbst an schwer zugänglichen Orten – wie beispielsweise in eher eng geschnittenen Dachgeschosswohnungen. Um das möglich zu machen und dafür zu sorgen, dass auch Penthouse-Besitzer sich nicht mit standardisierten Raumspartreppen zufrieden geben müssen, sind allerdings viel handwerkliches Fingerspitzengefühl und eine präzise logistische Planung nötig. Am Beispiel des Einbaus einer überraschend raumgreifenden Bogentreppe in einem Penthouse im Frankfurter Westend zeigen wir, wie sich im Zusammenspiel erfahrener Experten auch äußerst ambitionierte Wohnträume verwirklichen lassen.

Mutige Entscheidung für raumgreifendes Treppendesign

Am Anfang dieses Projektes stand der hohe Anspruch des Bauherrn, in der Penthouse-Wohnung eine auffällige, eigens für diesen Raum gestaltete und durchaus ausladende Stahlwangentreppe im Stil einer elegant gewendelten Bogentreppe aufzustellen. Die Treppe selbst, die wir auf Basis dieses Kundenwunsches gefertigt haben, besticht durch handlaufhohe Stahlwangen und moderne Stahlblechstufen. Sie wurde in zwei großen Bauteilen gefertigt und angeliefert – um vor Ort endmontiert zu werden. 

Höchste Anforderung an Kranführer und Monteure

Zur anspruchsvollen Herstellung kommt bei dieser Designtreppe noch das schwierige Einbringen ins Gebäude als Herausforderung hinzu. Bei der Planung der Anlage stellte sich schnell heraus: Die Treppe muss durch das Dachfenster in die Wohnung gehoben werden. Doch die Öffnung des Dachfensters ist sehr schmal. Daher war von vornherein klar, dass die Treppe sich nicht im Ganzen ins Gebäude heben lassen wird. Die folgerichtige Entscheidung: Die Treppe wird in zwei Teilen produziert und angeliefert – und erst am Aufstellraum endmontiert. Das bedeutete aber auch, dass bei uns im Werk die unabhängig voneinander hergestellten Teile extrem genau aufeinander abgestimmt werden mussten.

Durch diese Strategie wurde das Einbringen der Treppe ins Gebäude überhaupt möglich – war allerdings dennoch mit großen Herausforderungen und hohen Anforderungen an die Professionalität der mit der Umsetzung beauftragten Fachbetriebe verbunden. Klar war: Die Treppenteile müssen per Kran ins Haus gehoben werden. Dafür notwendig ist ein extrem passgenaues Timing, bei dem alle Rädchen nahtlos ineinander greifen müssen. 

Die Stunde der Wahrheit

All die aufwendige Planung und Vorarbeit musste sich am Tag der Endmontage bewähren: Der Kran war positioniert, die Straßensperrung stand, die Treppe war vor Ort – und nun musste sich zeigen, ob sich die ambitionierte Idee auch in die Tat umsetzen ließe. 

Das Vorgehen: Die beiden Treppenteile wurden nacheinander an den Kran gehängt und von diesem durch das Fenster gehievt. Die besondere Herausforderung: Die Teile mussten sowohl aneinander wie auch an die vorher millimetergenau ausgemessenen Anschlusspunkte an den bestehenden Stahlträgern punktgenau angedockt werden. Das erfordert Präzisionsarbeit in höchstem Maße – und zwar sowohl von Seiten des Kranführers und seines Teams wie auch durch die Monteure, die im Inneren des Hauses die Treppe zur Endmontage in Empfang nehmen und an den vorgesehenen Anschlusspunkten verschweißen mussten. Entscheidend für den Erfolg war das Anhängen der Treppe im exakt richtigen Winkel an den Haken des Krans, bevor die Bauteile in lichte Höhen gehoben wurden. Denn nur so konnten die beiden ausladenden Treppenbauteile nach dem „Einfädeln“ durch das Dachfenster genau an die geplanten Anschlusspunkte gefahren werden, an denen sie letztendlich verschweißt werden mussten. 

Bei einem eher „grobmotorischen“ Verfahren wie dem Anheben mittels Kran eine derartige millimetergenaue Präzision zu gewährleisten, war nur dank des großen handwerklichen Geschicks und der präzisen Arbeit aller Beteiligten möglich. Am Ende stand die Treppe genau so, wie sie sollte – und wird zukünftig als eindrucksvoller Blickfang den Raum gestalten.

Der Erfolg dieser auch für einen Treppenbaubetrieb nicht unbedingt alltäglichen Aktion bestätigte uns erneut darin, auch ambitionierte Aufgaben mit Kreativität und Mut anzugehen.