Treppen-Trends 2020: Im Gespräch mit Jürgen Quirin.

30. März 2020

Das Thema Treppengestaltung als Teil des Raumkonzepts rückt bei immer mehr Bauherren und Immobilienbesitzern ins Bewusstsein. Entsprechend hochwertig sind die Treppenanlagen, die aktuell von Treppenbau Diehl in ganz Deutschland entwickelt und gebaut werden. Doch wohin zeigen die Trends? Ein Interview mit Jürgen Quirin, Geschäftsführer und Inhaber von Treppenbau Diehl.

 

Herr Quirin, welches sind aktuell die wichtigsten Trends im Treppenbau?

Auf den Punkt gebracht: Minimalismus, Individualismus, die Konstruktion aus wenigen Einzelbauteilen – und der Einsatz fließender, unsichtbarer Übergänge.

Um es etwas ausführlicher zu sagen: Der bedeutsamste Trend, der sich in immer mehr Treppenanlagen zeigt, ist die Tendenz zu puristischen Konstruktionen. Allein 70 Prozent der von uns konzipierten Treppen Unikate kamen aus dieser Gestaltungsrichtung. Es ist gewissermaßen das „Weniger ist mehr“-Prinzip, das sich schon im Möbelbau etabliert hat und nun auch Eingang ins Treppendesign findet.

 

Wodurch ist dieser Trend gekennzeichnet?

Es geht vor allem darum, den Treppenbau auf das Wesentlichste herunter zu brechen und auch komplexe Treppen aus wenigen Einzelteilen zu errichten. Übergänge und Befestigungen werden unsichtbar gehalten. Nicht zuletzt spricht man deshalb auch von reduzierter Gestaltung. Das heißt aber nicht, dass es um funktionale, schmucklose Anlagen geht. Ganz im Gegenteil: Moderner Minimalismus kann extrem reizvoll sein. Und in der Publikumsgunst läuft so manch eine puristische Treppe ihren extravagant ausgestatteten Pendants den Rang ab.

Was nicht heißen soll, dass sich die Treppenbauer heute mit simplen Designs das Leben einfach machen. Im Gegenteil: Gerade reduziertes Design will gelernt sein. Es geht um Klarheit und um eine schnörkellose Formensprache – und natürlich darum, dass alle Bestandteile harmonisch zusammenpassen.

 

Ist bei solcher Reduzierung aber nicht schnell das Ende der Fahnenstange in Sachen Design-Ideen erreicht?

Keineswegs. Minimalismus kann sehr vielfältig sein. Allein die verschiedenen Arten und Gestaltungsweisen von Flachstahlwangen zeigen, dass die Treppenbauer weit davon entfernt sind, sich zu wiederholen oder nur noch Kopien einzelner Ideen anzufertigen. Hinzu kommt der große Variantenreichtum, der in der Kombination verschiedener Materialien liegt. Denn auch bei einfacher Formensprache kann man mit der Materialauswahl Akzente setzen. Besonders beliebt ist aktuell die Kombination von kühlen, industriellen Werkstoffen wie Stahl und Beton mit lebendigem Holz oder mit Glas. Letzteres gewinnt übrigens dank seiner transparenten Eigenschaften immer mehr Liebhaber.

 

Das können dann aber unmöglich Systemtreppen sein, oder?

Nein, all diese Modelle, auf die ich mich beziehe, sind individuell angefertigte Treppenanlagen. Aber genau darin liegt ein weiterer wichtiger Trend der gesamten Branche: Selbst im Alltagsgeschäft gehen einige Treppenbaubetriebe heute nicht mehr den einfachen Weg der Standardlösungen, sondern bieten ihren Kunden individuelle Lösungen an. Verbunden mit der Erkenntnis, dass Treppen im Rahmen komplexer, ganzheitlicher Raumkonzepte entwickelt werden müssen, ergibt sich daraus eine ganz neue Qualitätsstufe des Treppenbaus. Das ist eine Entwicklung, die vor allem den Bauherren entgegen kommt: Individueller Treppenbau findet nicht mehr nur im hochpreisigen Segment statt. Unsere Unikate, die speziell für ein bestimmtes Gebäude und einen bestimmten Bauherrn entwickelt und angefertigt werden und dabei schier unlösbare handwerkliche Herausforderungen meistern, bilden jedoch die Ausnahme.

Ich freue mich über diesen Mut, den wir als Treppenmanufaktur immer wieder unter Beweis stellen: Mutige Designs und innovative Konstruktionsarten zeigen, dass wir den Bedarf unserer Kunden verstanden haben – und wir uns bewusst sind, dass man auch im Treppenbau innovativ und kreativ sein muss, um Erfolg zu haben.