Schallschutz im Treppenbau.

7. November 2022

Was die Schallentwicklung bei Treppen betrifft, sind sich die meisten Immobilienbesitzer einig: Idealerweise soll man eine Treppe zwar sehen – aber möglichst nicht hören. Deshalb kommt Maßnahmen zum Schallschutz beim Treppenbau eine wichtige Bedeutung zu.

Treppen in Gebäudeklassen 4/5 benötigen sehr viel Know How zum Thema Schallschutz.

Bauliche Faktoren des Schallschutzes

Bei Überlegungen, eine Treppe schallgedämmt zu konstruieren, fällt natürlich zuerst der Geräuschpegel ins Auge, den das Auftreten auf die Trittstufen verursacht. Das Dilemma des Treppenbaus hierbei ist, dass eine Treppe aus Gründen höchstmöglicher Belastbarkeit, geringstmöglicher Abnutzung und langer Lebensdauer in der Regel aus besonders harten, widerstandsfähigen Materialien hergestellt wird. Von Hartholz über Flachstahl bis hin zu Beton haben die entsprechenden Werkstoffe jedoch den Nachteil, dass beim Auftreten auf die Trittstufen deutliche Geräusche entstehen – eben, weil das Material nicht nachgibt. Der Austausch gegen weichere, elastischere Materialien kommt natürlich aus eben genannten Gründen nicht in Frage. – Wer möchte schließlich eine vergleichsweise leise Treppe, die aber alle paar Jahre grundsaniert werden muss?

Ein weiterer Faktor, der die Geräuschkulisse beim Benutzen einer Treppe bestimmt, sind die Verbindungen zwischen den einzelnen Bauteilen. So übertragen sich Schallentwicklungen bei der Treppennutzung beispielsweise über die Wand, an der eine Treppe angebracht ist. Auch das Geländer kann Schall aufgreifen und verstärken. Man spricht in diesem Zusammenhang von sogenannten Schallbrücken.

Schallschutz-Maßnahmen für Wohn- und Gewerbegebäude

Die baulichen Maßnahmen, mit denen sich die Geräuschentwicklung bei der Treppenbenutzung eindämmen lässt, sind vielfältig. Zunächst sollten Bauherren im Rahmen der Planungsphase bereits mit ihrem Treppenbauer besprechen, wie die Treppe mit einer effektiven Trittschalldämmung versehen werden kann. Das ist beispielsweise durch das sogenannte Entkoppeln möglich. Dabei werden Schallbrücken verhindert, indem einzelne Bauteile nicht direkt aufeinander gesetzt beziehungsweise aneinander befestigt werden. Kunststoffbeläge an passender Stelle können zu diesem Zweck ebenso hilfreich sein wie der bewusste Verzicht auf Verbindungen, die aus Stabilitätsgründen nicht unbedingt erforderlich sind.

So regelt beispielsweise für den Treppenbau in öffentlichen und gewerblich genutzten Gebäuden die DIN 4109 die Thematik der Entkopplung. Vor allem in Treppenhäusern ist es nämlich nicht ganz einfach, Schallbrücken zu vermeiden. Da es sich bei diesen Treppen zumeist um sogenannte notwendige Treppen handelt, müssen die Konstruktionen besondere Ansprüche an den Brandschutz erfüllen. Um dies zu gewährleisten, sind jedoch eine möglichst massive Bauweise und die feste Verbindung von Bauteilen erforderlich. Die DIN-Norm gibt an, welche Kompromisse es für die Treppenkonstruktion in diesem Bereich gibt.

Private Hausbesitzer haben es da etwas leichter: Sie können komplett auf die Kompetenz ihres Treppenbauers setzen, ohne Norm-Vorschriften berücksichtigen zu müssen. So lassen sich beim Einsatz von Glas- oder Metallstufen beispielsweise mittels Punktauflagen aus Neopren oder Hartgummi hervorragende Ergebnisse in der Eindämmung der sogenannten Körperschallübertragung erzielen.

Trittschalldämmung durch Beläge

Für die wirkungsvolle Trittschalldämmung auf Treppen aller Art lässt sich auch mit dem vergleichsweise unaufwendigen Anbringen spezieller Beläge oder Beschichtungen auf den Trittstufen sorgen. Das können beispielsweise zum Design und Stil der Treppe passende Teppiche oder ähnliche Textilien sein. Besonders angesagt sind übrigens Leder-Bezüge oder –Beläge für Trittstufen, die beispielsweise in Kombination mit Betontreppe echte Akzente setzen.

Ebenfalls möglich sind Beläge aus Kautschuk, Linoleum oder Vinyl. Richtig eingesetzt, lässt sich hier aus der Not eine Tugend machen – und der optische Reiz einer Treppe durch stilvolle Stufenbeläge weiter steigern.

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