Umbau einer alten Scheune in ein Wohnhaus.

2. Februar 2022

Zu den größten Herausforderungen und gleichzeitig schönsten Projekten für anspruchsvolle Treppenbauer zählt der Ausbau denkmalgeschützter Gebäude mit modernen Treppenanlagen. Es ist die einzigartige Kombination aus traditioneller Architektur und modernen Technologien, die daran besonders faszinierend ist. Hinzu kommt: Wann ist man als Handwerker im Treppenbau schon mal in der Lage, mit richtig alten Materialien etwas Neues zu erschaffen? Die Arbeit mit Altholz steht häufig im Mittelpunkt beim Treppenbau in Kulturdenkmälern – und dies erfordert höchste Handwerkskunst. Es flößt auch gestandenen Treppenbauern Ehrfurcht und Respekt ein, wenn man Hand an teilweise hunderte Jahre alte Strukturen legt.

Wir hatten die Gelegenheit für diese ganz besondere Art des Treppenbaus bei der Entwicklung einer neuen Treppenanlage in einem Kulturdenkmal in Gründau.

 

Moderne Designsprache in historischem Kulturdenkmal

 

Das Projekt: Umbau einer denkmalgeschützten Scheune zum Wohnraum

Bei diesem Auftrag ging es darum, eine alte, denkmalgeschützte Fachwerk-Scheune zu einem modernen Wohngebäude auszubauen. Natürlich gab es dabei allein schon durch den Denkmalschutz jede Menge Vorgaben und Beschränkungen, die es zu beachten galt. Die Besitzer wünschten sich, im Rahmen der umfassenden Restaurierung möglichst viel vom historischen Sichtgebälk des Gebäudes zu erhalten – und dies auch beim Bau der neuen Treppe auf passende Weise aufzugreifen. Das Sichtgebälk wurde fachmännisch von einem Zimmermann aufgearbeitet. Bei der Planung der Treppenanlage konnten wir uns nicht nur an dem aufbereiteten Holz orientieren, sondern für den Bau der Treppenstufen auch mit authentischem Altholz arbeiteten, in diesem Fall Eiche.

 

Die passende Designsprache finden

Natürlich wünschten sich die Besitzer nicht nur ein zum historischen Gebäudekern passendes Design – die Treppe sollte auch ganz bewusst eine moderne Gestaltung erhalten. Gewissermaßen stellt die Treppe damit eine sichtbare, lebendige Verbindung zwischen Tradition und Moderne dar. Diesen Anspruch haben wir im Entwurf gezielt aufgegriffen – und ein geradliniges Treppendesign entwickelt, das sowohl dem historischen Umfeld wie auch dem modernen Lebensgefühl und zeitgemäßen Nutzungsansprüchen gerecht wird.

 

Gelungener Materialmix aus Alt und Neu

Für das deutlich sichtbare Tragwerk dieser Unikat-Treppe wählten wir robuste und gleichzeitig stilvolle in gedecktem Anthrazit lackierte Wangen aus Flachstahl. Die Stufen sind aus Altholz gefertigt – passend zum Material des Sichtgebälks in dem denkmalgeschützten Fachwerkbau. Für die Absicherung bei der Treppennutzung sowie als Designelement zur stilvollen Verbindung von Gebäude und Treppenanlage wählten wir ein Geländer aus Stahl, das dank filigraner Mikado-Bauweise dazu beiträgt, die Treppenkonstruktion elegant, modern und leichtgewichtig erscheinen zu lassen.

 

Anspruchsvolle Konstruktion mit unsichtbaren Befestigungen

Zum innovativen Designansatz gesellen sich bei dieser Treppenanlage diverse innovative Konstruktionsmethoden. So wurden die Altholz-Stufen mittels unsichtbarer Befestigungen verankert, was dafür sorgt, den Blick nicht auf Unwesentliches zu lenken und der gesamten Anlage einen sauberen, cleanen Look zu geben. Eine weitere Konstruktions-Entscheidung bei dieser Treppe war der Einsatz handlaufhoher Steigungswangen, ergänzt um einen angeschweißten Handlauf. Das Ensemble überzeugt durch seine ganzheitliche Wirkung.

Das Gesamtergebnis nach der Montage der Anlage in der umgebauten Fachwerk-Scheune beweist: Der Aufwand, den wir in die Entwicklung und Fertigung dieser Treppe gesteckt haben, hat sich absolut gelohnt. Diese Treppe fügt sich hervorragend in das historische Gebäudedesign ein, wirkt als raumprägendes, geradliniges Designelement – und sorgt für den sicheren Auf- und Abstieg für die zukünftigen Bewohner.